Ein glänzendes, gesundes Fell ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern auch ein wichtiger Indikator für das Wohlbefinden deines vierbeinigen Begleiters. Das Fell schützt deinen Hund vor Umwelteinflüssen, hilft bei der Temperaturregulation und ist ein Spiegelbild seiner allgemeinen Gesundheit. Doch wie schaffst du es, dass das Fell deines Hundes so richtig strahlt? In diesem Artikel erfährst du die effektivsten Pflegetipps für verschiedene Felltypen, wertvolle Hinweise zur richtigen Ernährung und wie du häufige Fellprobleme erkennen und behandeln kannst.

Warum regelmäßige Fellpflege so wichtig ist

Bevor wir in die praktischen Tipps einsteigen, lohnt es sich zu verstehen, warum die Fellpflege(*) weit mehr als nur eine kosmetische Angelegenheit ist:

  1. Gesundheitskontrolle: Regelmäßiges Bürsten und Kämmen ermöglicht es dir, Hautveränderungen, Parasiten oder Knoten frühzeitig zu entdecken.
  2. Förderung der Durchblutung: Die mechanische Stimulation beim Bürsten regt die Durchblutung der Haut an und fördert die natürliche Talgproduktion.
  3. Verteilung natürlicher Öle: Die Bürste verteilt die hauteigenen Öle im gesamten Fell, was für natürlichen Glanz sorgt.
  4. Reduzierung von Verfilzungen und Matten: Regelmäßiges Bürsten verhindert schmerzhafte Verfilzungen, die bis auf die Haut drücken können.
  5. Verringerung von Haarausfall in der Wohnung: Je mehr lose Haare du beim Bürsten entfernst, desto weniger landen auf deinen Möbeln und Kleidern.
  6. Stärkung der Bindung: Die Fellpflege(*) ist eine wertvolle gemeinsame Zeit, die die Beziehung zwischen dir und deinem Hund vertieft.

Die 7 goldenen Regeln für glänzendes Hundefell

Unabhängig von der Fellart deines Hundes gibt es einige grundlegende Prinzipien, die für alle Rassen gelten:

1. Die richtige Bürste für den richtigen Felltyp

Die Wahl des passenden Pflegewerkzeugs ist entscheidend für effektive und angenehme Fellpflege(*):

  • Für kurzes, glattes Fell (wie bei Beagle, Dalmatiner): Weiche Naturborstenbürsten oder Gummistriegel entfernen lose Haare und verteilen die Hautöle optimal.
  • Für mittellange Felle (wie bei Border Collie, Deutscher Schäferhund): Kombination aus Schlickerbürste für Unterwolle und Zupfbürste für die Deckhaare. Eine gute Ergänzung ist ein Unterwollkamm mit abgerundeten Zinken.
  • Für langes, seidiges Fell (wie bei Yorkshire Terrier, Shih Tzu): Weitgezahnte Kämme und Pins-Bürsten, die sanft durch das Fell gleiten, ohne zu ziehen. Beginne immer am Haaransatz und arbeite dich vorsichtig vor.
  • Für dickes, doppeltes Fell (wie bei Husky, Samojede): Spezielle Unterwolle-Rechen und Furminator-ähnliche Werkzeuge, die die lose Unterwolle effektiv entfernen, besonders während der Fellwechselzeit.
  • Für lockiges oder krauses Fell (wie bei Pudel, Bichon Frisé): Weitgezahnte Kämme und Pins-Bürsten mit verlängerten, flexiblen Zinken, die sanft Verwicklungen lösen.

Pro-Tipp: Investiere in qualitativ hochwertige Pflegewerkzeuge. Sie sind langlebiger, schonender für das Fell deines Hundes und erleichtern dir die Arbeit erheblich.

2. Die richtige Bürsttechnik macht den Unterschied

Eine gute Technik ist ebenso wichtig wie das richtige Werkzeug:

  • Beginne immer in Wuchsrichtung des Fells und mit sanftem Druck
  • Arbeite systematisch von Kopf bis Schwanz und von oben nach unten
  • Bei verfilzten Stellen: Halte das Fell oberhalb der Matte fest, um nicht an der Haut zu ziehen
  • Löse Verfilzungen immer vom Ende her auf, niemals von der Wurzel
  • Bürste besonders gründlich an Stellen, die zu Verfilzungen neigen: hinter den Ohren, unter den Achseln, in der Leistengegend und am Bauch
  • Beende die Session mit einer weichen Bürste oder einem Fellhandschuh für zusätzlichen Glanz

Pro-Tipp: Stelle sicher, dass dein Hund bequem steht oder liegt. Eine rutschfeste Unterlage auf einem Tisch in angenehmer Arbeitshöhe schont deinen Rücken und gibt deinem Hund Stabilität.

3. Die optimale Bürstfrequenz

Die Häufigkeit des Bürstens variiert je nach Felltyp:

  • Kurzhaarige Hunde: 1-2 Mal pro Woche für 5-10 Minuten
  • Mittellange Felle: 2-3 Mal pro Woche für 10-15 Minuten
  • Langhaarige Hunde: Täglich oder mindestens jeden zweiten Tag für 15-20 Minuten
  • Doppeltes Fell: 2-3 Mal pro Woche, während des Fellwechsels täglich
  • Lockiges Fell: Mindestens 2-3 Mal pro Woche, je nach Neigung zu Verfilzungen

Pro-Tipp: Kurze, regelmäßige Pflegeeinheiten sind effektiver und angenehmer für deinen Hund als seltene, lange Sessions. Mache das Bürsten zu einem festen Bestandteil eurer Routine.

4. Baden mit Bedacht

Zu häufiges Baden kann die natürlichen Ölschichten im Fell stören und zu trockener, juckender Haut führen:

  • Die meisten Hunde benötigen nur alle 4-8 Wochen ein Bad, es sei denn, sie haben sich in etwas besonders Unangenehmem gewälzt
  • Verwende ausschließlich für Hunde formulierte Shampoos mit einem pH-Wert, der für ihre Haut geeignet ist
  • Bürste deinen Hund gründlich VOR dem Baden, um lose Haare und Verfilzungen zu entfernen
  • Spüle das Shampoo gründlich aus – Rückstände können zu Hautreizungen führen
  • Trockne das Fell vollständig, besonders bei doppelfelligen oder langhaarigen Rassen, um Hautprobleme zu vermeiden
  • Belohne deinen Hund nach dem Baden, um positive Assoziationen zu schaffen

Pro-Tipp: Stelle eine rutschfeste Matte in die Badewanne oder Dusche, damit sich dein Hund sicherer fühlt. Speziell für Hunde entwickelte Duschaufsätze erleichtern das gründliche Ausspülen des Shampoos.

5. Ernährung als Schlüssel zu gesundem Fell

Was dein Hund frisst, hat direkten Einfluss auf die Fellqualität:

  • Achte auf hochwertiges Protein als Hauptbestandteil des Futters
  • Essentielle Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6) fördern gesundes, glänzendes Fell
  • Zink, Biotin und B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle für die Fellgesundheit
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt eine gesunde Haut
  • Beobachte, ob bestimmte Nahrungsmittel zu Fellproblemen führen könnten – manchmal liegen Allergien oder Unverträglichkeiten vor

Pro-Tipp: Lachsöl oder kaltgepresstes Leinsamenöl (1 Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht) sind bewährte Nahrungsergänzungsmittel, die das Fell von innen heraus zum Glänzen bringen können. Sprich jedoch vor der Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit deinem Tierarzt.

6. Parasitenprävention für gesundes Fell

Parasiten wie Flöhe, Zecken oder Milben können das Fell ruinieren und zu ernsthaften Hautproblemen führen:

  • Halte einen regelmäßigen Parasitenschutz nach tierärztlicher Empfehlung ein
  • Kontrolliere das Fell regelmäßig auf Anzeichen von Parasiten (kleine schwarze Punkte, übermäßiges Kratzen)
  • Wasche Hundebetten und -decken regelmäßig bei mindestens 60°C
  • Behandle alle Haustiere im Haushalt gleichzeitig gegen Parasiten, um einen Ping-Pong-Effekt zu vermeiden
  • Saugen regelmäßig Teppiche und Polstermöbel, besonders in den Ecken und unter Möbeln

Pro-Tipp: Ein Flohkamm ist nicht nur nützlich, um Flöhe zu finden, sondern auch ein hervorragendes Werkzeug, um feines Fell zu entwirren und zu glätten.

7. Professionelle Hilfe gezielt einsetzen

Manchmal ist es sinnvoll, einen Profi hinzuzuziehen:

  • Ein professioneller Hundefriseur kann helfen, stark verfilztes Fell zu retten
  • Regelmäßiges Trimmen bei bestimmten Rassen (Schnauzer, Terrier) sorgt für gesunde Fellstruktur
  • Bei Fellproblemen, die trotz guter Pflege bestehen bleiben, sollte ein Tierarzt konsultiert werden
  • Professionelle Unterwolle-Behandlungen während der Fellwechselzeit können bei doppelfelligen Hunden sehr hilfreich sein

Pro-Tipp: Wenn du einen Hundefriseur besuchst, bringe Fotos mit, die zeigen, welchen Look du dir für deinen Hund wünschst. So vermeidest du Missverständnisse.

Spezielle Pflegetipps für verschiedene Felltypen

Für kurzhaarige Hunde:

  • Verwende einen Fellhandschuh oder eine weiche Naturborstenbürste
  • Bei Rassen mit sehr kurzem Fell (wie Boxer) reicht oft ein feuchtes Tuch zum Abwischen
  • Achte besonders auf Sonnenschutz, da kurzes Fell weniger UV-Schutz bietet
  • Trockene Haut kann bei kurzhaarigen Hunden schneller sichtbar werden – achte auf Schuppen

Für langhaarige Hunde:

  • Teile das Fell in Abschnitte und arbeite systematisch
  • Verwende die „Line-Brushing“-Technik: Teile das Fell mit einer Hand und bürste mit der anderen
  • Achte besonders auf Bereiche, die zu Verfilzungen neigen
  • Trimme regelmäßig die Haare zwischen den Pfotenballen
  • Erwäge praktische Frisuren, die die Pflege erleichtern (besonders im Sommer)

Für doppelfellige Hunde:

  • Investiere in einen guten Unterwolle-Rechen oder Furminator
  • Plane während des Fellwechsels mehr Zeit für die Fellpflege ein
  • Bade nicht zu häufig, da dies den Fellwechsel verzögern kann
  • Erwäge professionelles Ausblasen der Unterwolle 2-3 Mal jährlich
  • Nutze die „Plucking“-Technik: Sanftes Auszupfen loser Unterwolle mit den Fingerspitzen

Für lockiges Fell:

  • Verwende Entwirr-Sprays vor dem Kämmen
  • Beginne immer mit den Spitzen und arbeite dich zur Wurzel vor
  • Halte das Fell leicht feucht beim Bürsten, um Bruch zu vermeiden
  • Teile das Fell in sehr kleine Abschnitte, um gründlich zu arbeiten
  • Bei Pudeln und ähnlichen Rassen: Regelmäßiges Scheren alle 6-8 Wochen

Die 5 häufigsten Fellprobleme und ihre Lösungen

1. Übermäßiges Haaren

Fast alle Hunde haaren, aber übermäßiger Haarverlust kann auf Probleme hindeuten:

Mögliche Ursachen:

  • Saisonaler Fellwechsel
  • Hormonelle Veränderungen
  • Stress oder Angst
  • Ernährungsmängel
  • Allergien oder Hautprobleme

Lösungsansätze:

  • Intensiveres Bürsten während der Fellwechselzeit
  • Überprüfung der Ernährung auf ausreichende Nährstoffe
  • Stressreduktion und konstante Routinen
  • Tierärztliche Untersuchung zum Ausschluss hormoneller Störungen
  • Nahrungsergänzung mit Omega-Fettsäuren

2. Trockene, schuppige Haut

Schuppiges Fell ist nicht nur unschön, sondern kann auch auf Probleme hindeuten:

Mögliche Ursachen:

  • Zu häufiges Baden oder ungeeignete Pflegeprodukte
  • Niedrige Luftfeuchtigkeit (besonders im Winter)
  • Ernährungsmängel
  • Allergien
  • Parasiten oder Pilzinfektionen

Lösungsansätze:

  • Reduzierung der Badefrequenz
  • Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Hundeshampoos
  • Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren
  • Überprüfung auf Futtermittelunverträglichkeiten
  • Luftbefeuchter in trockenen Innenräumen

3. Verfilzungen und Matten

Besonders bei lang- oder lockenhaarigen Hunden ein häufiges Problem:

Mögliche Ursachen:

  • Unzureichende oder falsche Bürsttechnik
  • Reibung an Halsband, Geschirr oder an Liegeplätzen
  • Fehlende Pflege nach dem Baden
  • Aktivitäten im Freien (Zweige, Kletten)

Lösungsansätze:

  • Regelmäßigeres Bürsten mit geeigneten Werkzeugen
  • Spezielle Entfilzungssprays vor dem Kämmen
  • Bei starken Verfilzungen: Professionelle Hilfe suchen
  • Preventiv: Halstücher oder T-Shirts bei Hunden, die zu Verfilzungen neigen

4. Fettiges oder muffig riechendes Fell

Ein übermäßig fettiges Fell kann unangenehm riechen und auf Probleme hindeuten:

Mögliche Ursachen:

  • Übermäßige Talgproduktion
  • Hormonelle Störungen
  • Hautinfektionen
  • Hautpilz
  • Unzureichende Fellpflege

Lösungsansätze:

  • Tierärztliche Untersuchung zum Ausschluss medizinischer Ursachen
  • Spezielles Shampoo für fettige Haut
  • Häufigeres, aber sanftes Bürsten zur Verteilung der Hautöle
  • Überprüfung der Ernährung auf übermäßigen Fettgehalt
  • Regelmäßige Reinigung von Hundebetten und Liegeplätzen

5. Glanzloses, stumpfes Fell

Ein Mangel an Glanz kann auf verschiedene Probleme hindeuten:

Mögliche Ursachen:

  • Ernährungsmängel
  • Dehydration
  • Chronische Krankheiten
  • Parasitenbefall
  • Alterungsprozesse

Lösungsansätze:

  • Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Ernährung
  • Sicherstellung ausreichender Flüssigkeitszufuhr
  • Nahrungsergänzung mit Biotin und essentiellen Fettsäuren
  • Regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt
  • Intensivere Fellpflege mit glanzfördernden Produkten

Jahreszeitliche Besonderheiten bei der Fellpflege

Frühling/Sommer:

  • Intensivere Pflege während des Fellwechsels
  • Vorsicht vor Überhitzung, besonders bei langhaarigen oder doppelfelligen Hunden
  • Schutz vor Sonnenbrand bei kurzhaarigen oder hellen Hunden
  • Regelmäßige Kontrolle auf Parasiten und Samen/Grannen im Fell
  • Erwägung einer praktischen Sommerfrisur für langhaarige Hunde

Herbst/Winter:

  • Bei doppelfelligen Hunden: Aufbau der Unterwolle nicht durch zu häufiges Baden stören
  • Schutz vor Austrocknung der Haut durch Heizungsluft
  • Pfotenpflege wegen Streusalz und Schnee intensivieren
  • Nach Regenspaziergängen gründlich trocknen
  • Achte auf Schneeklumpen zwischen den Zehen und im Fell

Fazit: Konsequente Pflege für glänzende Resultate

Ein glänzendes, gesundes Fell ist das Ergebnis regelmäßiger Pflege, guter Ernährung und aufmerksamer Beobachtung. Mit den richtigen Werkzeugen, Techniken und etwas Geduld kannst du das Fell deines Hundes in einen beneidenswerten Zustand versetzen. Denke daran, dass die Fellpflege nicht nur dem Aussehen dient, sondern auch eine wichtige gesundheitliche Komponente hat und eine wunderbare Gelegenheit bietet, die Bindung zu deinem Vierbeiner zu stärken.

Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Wähle die richtigen Pflegewerkzeuge für den Felltyp deines Hundes
  • Bürste regelmäßig und mit der richtigen Technik
  • Bade deinen Hund nur wenn nötig und mit geeigneten Produkten
  • Achte auf eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung
  • Halte einen konsequenten Parasitenschutz ein
  • Reagiere frühzeitig auf Veränderungen im Fell

Mit diesen Grundprinzipien wird das Fell deines Hundes nicht nur gut aussehen, sondern auch ein Zeichen seiner allgemeinen Gesundheit und Vitalität sein.


Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt nicht die fachkundige Beratung durch einen Tierarzt oder professionellen Hundefriseur. Bei anhaltenden Fellproblemen oder Hautveränderungen solltest du immer tierärztlichen Rat einholen. Die vorgestellten Pflegetipps können je nach Rasse und individuellen Bedürfnissen deines Hundes variieren.